Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Kaufmännische Schule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): Jungen
151. Der Handel im Frankenreiche.
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bestellt. Als solche Grenzstationen für den Handel mit Slaven und
Avaren werden im Jahre 805 genannt: in Sachsen Bardowik,
Schessel (zwischen Bremen und Lüneburg), Magdeburg, Erfurt,
dann gegen Südost Hallstadt (bei Bamberg), Forchheim, Regens-
burg, Lorch (an der Ennsmündung).
x. Auch die Einfuhr war ohne Bedeutung. Es werden genannt
Mäntel aus England und Luxusartikel wie Purpur aus dem Orient,
der wohl auch Gewürze und Weihrauch lieferte; in Südfrankreich
begegnen wir außerdem arabischen Jndustrieartikeln, farbenschil-
lernden Stoffen, Tüchern und Fellen. Der Handel war daher
wesentlich nur ein Zwischenhandel. Die Kaufleute brachten ihre
Ware auf den Markt, kauften für den Erlös oder tauschten andere
Waren dafür ein, wie die Friesen aus dem Elsaß Wein und Getreide
verschifften und bunte Zeuge und Mäntel dahin brachten. Für den
Kleinbedarf zog der Hausierer von Ort zu Ort. Die Einfuhr besorgten
für die nördlicheren Gegenden die Angelsachsen und Friesen; aus
dem Orient brachten die Venezianer die Waren.
Die Entwicklung des Binnenhandels war durch den Mangel an
h) leicht befahrbaren Verkehrswegen unterbunden. Vor allem war
er auf die Wasserstraßen angewiesen, so beschwerlich es auch war
die Schiffe stromaufwärts an einem Seile zu ziehen. Bemerkenswert
ist, daß schon Karl der Große den Versuch machte, Donau und Main
durch einen Kanal zu verbinden. Freilich sollte dieser zunächst
militärischen Zwecken und nicht dem Handel dienen.
Schlecht stand es um die Landwege. Hier zehrte jene Zeit
noch von dem Nachlaß der Römer. Die alten Römerstraßen, deren
Festigkeit noch manches spätere Jahrhundert überdauerte, boten
dem großen Verkehr seine besten und vielfach wohl einzigen Wege.
Die Instandhaltung der alten und der Bau neuer Straßen war
Sache des mark- oder gaugenossenschaftlichen Verbandes, also der
nächsten und nur der nächsten Beteiligten. Nur bei größeren Bauten,
wie dem der hölzernen Rheinbrücke bei Mainz, geschah es, daß
Kaiser Karl die Beihilfe aller Großen in Anspruch nahm.
lf >- Dem Handel standen Wochen- und Jahrmärkte zu Gebote,
jene wohl für den Verkauf der Naturprodukte, diese hauptsächlich
für den Vertrieb von Jndustrieartikeln, deren Bedarf das Haus
nicht zu decken vermochte. Die Jahrmärkte dauerten mehrere Tage.
Noch unter Kaiser Karl scheint es keiner besonderen Bewilligung
zur Abhaltung eines Marktes bedurft zu haben, später wurde das
Marktrecht an Kirchen förmlich verliehen. An Sonntagen durfte
nicht Markt gehalten werden, außer wo es alte Gepflogenheit war.
Gesetzliche Bestimmungen strebten den Schutz der Käufer vor Über-
vorteilung an. Es war verboten nachts in goldenen und silbernen
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankenreiche Sachsen_Bardowik Bremen Lüneburg Magdeburg Erfurt Hallstadt Bamberg Forchheim Lorch England Orient Südfrankreich Donau Main Rheinbrücke Mainz